Bestäubergarten im Panorama mit einem Lehrbienenstand zur Demonstration der Bienenhaltung in der Antike
- Warum sind Bienen wichtig und warum sie geschützt werden müssen?
Bienen spielen in der Natur die Rolle der Bestäuber. Das bedeutet, dass sie sich von Pollen und Nektar ernähren und ihre Larven mit Pollen und Nektar füttern, wobei Pollen oder Blütenstaub auf die Stempelfurche einer anderen Pflanze derselben Art übertragen wird. Dadurch entstehen die Früchte oder Samen, die die Pflanzen zur Fortpflanzung nutzen. Auf diese Weise entstehen auch die Früchte und Samen von Kulturpflanzen wie Äpfeln, Birnen, Kirschen, Gurken und vielen anderen, die eine wichtige Quelle für die menschliche Ernährung darstellen. Da die Bienen jedoch mehr Pollen und Nektar in ihre Behausungen tragen, als sie zum Überleben brauchen, können auch wir Menschen ihre Ernte nutzen und davon profitieren.
- Wissen Sie, welche Bienenprodukte die Menschen verwenden und warum?
Das bekannteste Bienenprodukt ist der Honig, der als Süßungsmittel in Ernährung und aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften auch als Arzneimittel verwendet wird. Neben Honig ist auch Bienenwachs ein wichtiges Produkt, das als organisches Bindemittel in Kosmetika verwendet wird und der Haut Geschmeidigkeit und Elastizität verleiht. Es wird auch als Bindemittel in einigen Farben und Beschichtungen, zum Schutz von Metallen vor Korrosion, als Brennstoff bei der Kerzenherstellung und in der Lebensmittelindustrie verwendet. Wir nutzen auch den von den Bienen gesammelten Pollen, das aus den Drüsen der Bienen gewonnene Gelée Royale, Propolis und Bienengift. Besonders wertvoll ist Propolis, ein wirksames natürliches Antibiotikum, das das Wachstum von Bakterien und Viren hemmt, die Wundheilung fördert und bei der Behandlung von Entzündungen hilft. Pollen und Gelée Royale werden als Arzneimittel oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, während Bienengift in der Kosmetikindustrie als natürlicher Ersatz für Botox, in der Medizin zur Behandlung von Gelenkbeschwerden und zur Linderung der Allergien auf Bienenstiche eingesetzt wird.
3. Wissen Sie wann die Verwendung von Bienenprodukten und die Bienenhaltung begann?
Die Menschen haben die positiven Eigenschaften von Bienenprodukten schon in der Steinzeit erkannt. Analysen von organischen Rückständen oder Lipiden auf Keramikgefäßen aus verschiedenen archäologischen Stätten zeigen, dass Bienenprodukte in Europa und im Nahen Osten wahrscheinlich ab dem 7. Jahrtausend v. Chr. intensiv genutzt wurden, was als Beginn der Bienenhaltung angesehen werden kann. Die frühesten Darstellungen des Honigsammelns durch Wildbienen stammen aus der Höhle Cueva de la Araña in der Nähe von Valencia, Spanien, aus der Zeit zwischen 8.000 und 6.000 v. Chr. Die ersten Darstellungen von Bienen in von Menschen errichteten Behausungen sind auf ägyptischen Reliefs zu finden und werden in Hieroglyphentexten aus der Zeit zwischen 3.100 und 2.650 v. Chr. beschrieben.
Die alten Ägypter verehrten die Bienen und glaubten, sie kämen aus den Tränen des obersten Sonnengottes Ra. Die bienenförmige Hieroglyphe bezeichnete das Königreich Unterägypten. Ursprünglich wurden die Bienen in Bienenstöcken gehalten, die aus Tonröhren mit einer Größe von 1,2 m und einem Durchmesser von 0,3 m bestanden. Könige und Priester hatten ein Monopol auf die Herstellung und Verwendung von Honig. Honig wurde täglich als Süßungsmittel, als Opfergabe an die Götter, als Bestandteil der Einbalsamierung und in den Tempeln als Zutat für die Herstellung von Medikamenten und Parfüms verwendet. Im Papyrus von Ebers über die Zubereitung von Arzneimitteln für Wunden und Krankheiten aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. werden Honig und Bienenwachs in etwa 500 der 900 Arzneimittel erwähnt.
Bienen wurden auch in den zeitgenössischen Hochkulturen Anatoliens und des minoischen Kretas sowie später im antiken Griechenland und im Römischen Reich gehalten. So empfahl der griechische Philosoph Hippokrates (466-377 v. Chr.) die Verwendung von Honig bei Fieber und zur Wundheilung, und der griechische Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.) widmete den Bienen und der Bienenhaltung in seinem Buch „Geschichte der Tiere“ ein eigenes Kapitel, in dem er das Verhalten der Bienen bei der Haltung erklärte. Honig wurde als ein Segen der Götter angesehen. Er wurde vor allem als Süßungsmittel und als Medizin verwendet, während Met (auch Honigwein genannt, ein alkoholisches Getränk aus Honig) als Getränk der Götter und Könige galt, und zwar nicht nur in Griechenland, sondern auch in den zeitgenössischen Kulturen Mitteleuropas, wie die Analyse des Inhalts großer Bronzegefäße aus den reichsten Gräbern der damaligen Zeit zeigt. Eines der größten Gefäße aus dem Fürstengrab von Hochsdorf im Südwesten Deutschlands aus der Zeit um 550 v. Chr. enthielt ursprünglich etwa 400 Liter Met.
- Wissen Sie, dass Bienenprodukte bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Slowenien verwendet wurden?
Archäologische Untersuchungen und wissenschaftliche Analysen zeigen, dass die Menschen auf dem Gebiet des heutigen Slowenien spätestens in der Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. oder um 4500 v. Chr. begannen Bienenprodukte zu verwenden. Ihre Verwendung war sehr vielfältig. Analysen von Lipidrückständen, die in den Wänden von Keramikgefäßen an den Fundorten Moverna vas in Bela Krajina und Ajdovska jama in Posavje erhalten sind, deuten darauf hin, dass Bienenprodukte, möglicherweise in Form von Honig, als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wurden.
Ein menschlicher Unterkiefer mit einem beschädigten, mit Bienenwachs gefüllten Zahn wurde in der Ločka-Höhle bei Črni Kal gefunden. Der Knochen wurde auf etwa 4500 v. Chr. datiert, was die früheste Aufzeichnung der Herstellung von Zahnfüllungen in der Welt sein könnte.
Eine dritte Art der Verwendung von Bienenprodukten wurde bei kleinen Keramikflaschen aus der frühen Kupferzeit gefunden, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an den Fundorten Spodnje Hoče und Zgornje Radvanje bei Maribor und Popava 1 in Prekmurje entdeckt wurden. Die Analyse von drei dieser Flaschen ist der früheste Nachweis für die Verwendung von Bienenwachs als Bindemittel in Europa, möglicherweise in kosmetischen Produkten.